Doublettenmethode

Um an Fluchtwagen zu kommen entwickelte die Baader-Meinhofgruppe eine spezielle Methode zur Organisierung von Wagen. Dazu überwachte man einen Parkplatz und wartete bis der gewünschte Wagen auftauchte. (Der bevorzugte Typ der Gruppe war der BMW, der zur damaligen Zeit die beste Leistung erzielte. Durch die häufige Benutzung von BMWs durch die Terroristen wurde BMW im Volksmund bald ein Synonym für Baader-Meinhof-Wagen.) Tauchte der gewünschte Wagen auf so folgte man dem Fahrer zu seiner Wohnung, bei der in den nächsten Tagen ein anderer klingelte und vorgab er käme von einem Meinungsforschungsinstitut. Jetzt wurde der Wagenbesitzer nach den Daten seines Fahrzeugs befragt. Anhand dieser Daten stellte man dann neue Fahrzeugpapiere her und man suchte sich einen zweiten Wagen mit den selben technischen Daten wie die des ersten. Dieser Doppelgänger wurde dann geklaut und mit gefälschten Kennzeichen versehen die denen des ersten Wagens entsprachen.

Kam man nun in eine Kontrolle der Polizei, so ergab die Überprüfung der Papiere, dass ein solcher Wagen existiere und er nicht als gestohlen gemeldet sei.

Später gab man die umständliche "Interviewerei" auf und hörte einfach die Daten aus dem Polizeifunk ab oder lieh sich Wagen die dann "umfrisiert" wurden.