http://www.rafinfo.de/faq/allgemein/wie_kam_die_raf_zu_ihren_mitgliedern.652.php

Wie kam die RAF zu ihren Mitgliedern?

Frage:

Wie kam die RAF zu ihren Mitgliedern? Woher kannten sich Baader, Meinhof und die anderen? Und wie haben sie neue Mitglieder bekommen? Gab es Auswahlkriterien oder eine Art Test, um herauszufinden, dass die Anwärter nicht vom BKA oder ähnlichen "Feinden" kommen?

Frage von Wiebke (13.01.2004)

Antwort:

Andreas Baader und Gudrun Ensslin kannten sich aus der Protestbewegung der Studenten, nach dem Besuch des Schahs wurde die Aktion "ALBTERTZ ABTRETEN" geplant und durchgeführt, es handelte sich um einen Protest gegen den Berliner Bürgermeister. Nach dieser Aktion trafen sich die sieben Demonstranten bei Bernward Vesper, Ensslins damaligem Verlobten. Nach dem Brandstifter-Prozess gewährte Ulrike Meinhof den Gesuchten Unterschlupf und stiess so zur Gruppe.

Generell wurden die meisten RAF Mitglieder aus der früheren Studentenbewegung "rekrutiert" (ehemalige Bekannte von Demonstrationen, Freunde, Verwandte, ideologische Partner), wobei viele den Weg in den Untergrund über das Sozialistische Patientenkollektiv (SPK) fanden. Dieses Kollektiv war eine Art Bindeglied zwischen Illegalität und Legalität. Das bekannteste Beispiel eines SPK-Mitgliedes in der RAF dürfte Gerhard Müller sein, späterer Belaster der Angeklagten im Stammheim-Prozess.

Antwort von Christoph [wizardsharon@gmx.de] (07.11.2004)

Antwort:

Die meisten Leute aus der 1. und 2. Generation kannten sich auch aus den Kommunen (z.b. Die Kommune 1) oder aus Projekten die Baader und Ensslin nach ihrer Haft starteten. Auch bildeten sich damals Wohngemeinschaften in denen die Baader, Ensslin und Co. ein- und ausgingen.

Antwort von Philipp (07.03.2005)

Antwort:

Bei der 2.Generation sei an die Anti-Folter-Komitees und die Kanzleien der Anwälte Groenewold und Croissant erinnert. In letzterer waren neben dem Ehepaar Speitel, Willy Stoll, Susanne Albrecht, Ralf Baptist Friedrich, Silke Maier- Witt u.v.a.m. beschäftigt, also das Bodenpersonal der 77er-Aktionen. Führend war jedoch Brigitte Mohnhaupt, die bereits in der 1.Generation eine nicht unwichtige Rolle spielte, die Freigepressten der Lorenz-Entführung (Rolf Heissler, Verena Becker) sowie junge Mitglieder der Haag-Mayer-Gruppe (Christian Klar, Heidi Schulz, Knut Folkerts, Peter Boock), deren Namensgeber allerdings schon am 30.11.1976 verhaftet wurden.

Siehe auch:
»Wunschik: Baader- Meinhofs Kinder, Opladen 1997« und Presseorgane der Endsiebziger
Antwort von Vielhaber Jürgen (26.08.2005)