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Wie präsent war die RAF in den Medien ihrer Zeit?

Frage:

Wie groß war die Präsenz der RAF, insbesondere ihre Terrorakte, in den gängigen Medien Deutschlands Presse, Funk und Fernsehen? War 'Terror-Information' so präsent (vielleicht sogar in Form einer Informations-Schwemme) wie der Al-Qaida-Terror nach dem 11. September 2001?

Frage von anonym (28.04.2003)

Antwort: Berichte in den Medien sind das A und O einer jeden Terroristengruppe, egal ob damals RAF oder heute Al-Qaida. Da eine Terrorgruppe zu schwach ist, ihren Gegner zu vernichten, ist sie auf möglichst spektakuläre Aktionen und Berichte angewiesen. Dadurch sollen dann weitere Unterstützer und Anhänger gewonnen werden. In den damaligen Medien war die RAF ein Dauerbrenner, vor allem bei den Springermedien. Die Diskussion war zum Teil sehr hysterisch, besonders die Todesstrafe ein Dauerbrenner. Nach dem Tod von Baader, Ensslin und den anderen Stammheimern 1977 wurde sogar gefordert, ihre Leichen nicht zu bestatten, sondern in eine Klärgrube zu werfen.
Antwort von Stephan (06.05.2003)

Antwort:

Man sollte zudem nicht vergessen, dass die Medien durch ihre sensationsheischende Berichterstattung erheblich zu der vorherrschenden öffentlichen Hysterie beigetragen haben! Diese Berichterstattung wurde zu einem Faktor für die Nichterfüllung der RAF-Theorie. Die RAF war davon ausgegangen, dass die Bevölkerung mit Protest auf den "Polizeistaat" reagieren würde, der sich ihrer Meinung nach durch die Reaktion auf den "bewaffneten Kampf" offenbart hatte. Das Gegenteil war aber der Fall: die Öffentlichkeit sympathisierte mit dem Staat und nicht mit den Revolutionären. Der Großteil der Bevölkerung hat mit Sicherheit nicht einmal verstanden, worum es der RAF ging.

Antwort von Mona (01.07.2004)

Antwort:

Zur Zeit des Deutschen Herbstes (1977) wurde den Medien eine Nachrichtensperre verhängt. Dies führte zu zahlreichen Spekulationen. Allen Medien voran wieder einmal die Springer-Presse. Der Berichterstattung lagen kaum noch Fakten zu Grunde - diese war mehr von Emotionalität geprägt. Anfang der 70er Jahre waren die Medien auf der Suche nach Sympathisanten. Manche haben es auch als eine Hetzjagd nach Linken bezeichnet. Wer nicht der Meinung der Zeitungsblätter oder des Staates war ist schnell in die Ecke der Sympathisanten mit der RAF gedrängt worden. Man wurde dann öffentlich (unter anderem auch von Politikern) denunziert wie z.B. Heinrich Böll wurde unterstellt, dass er die RAF verharmlost bzw. sogar verteidigt. Ursache hierfür war eine Stellungnahme Bölls im Spiegel zum Titel: Will Ulrike Gnade oder freies Geleit?

Literatur hierfür ist folgende zu empfehlen: amazon Link: »Die Vorstellung des Terrors« - Klaus Biesenbach und amazon Link: »Terrorismus in der Bundesrepublik Medien, Staat und Subkulturen in den 1970er Jahren« - K. Weinhauer/J.Requate/H.G. Haupt

Antwort von anna2604 (22.07.2007)



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