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Verfassungsschutzbericht 1983

3.3 Rote Armee Fraktion (RAF) und RAF-Umfeld

Die RAF ist seit der Entdeckung zahlreicher Erddepots im Jahre 1982 sowie der Festnahme führender Mitglieder im November 1982 stark geschwächt. 1983 traten weitere Rückschläge hinzu:

Im Kölner Königsforst wurde am 10. Januar 1983 ein weiteres Erddepot gefunden, in dem u. a. drei Handgranaten und schriftliche Unterlagen lagerten.
Am 1. März 1983 konnte Gisela DUTZI in Darmstadt festgenommen werden. Sie führte eine großkalibrige Pistole, eine 100-Dollar-Banknote aus dem Lösegeld im Entführungsfall Palmer, einen gefälschten Bundespersonalausweis sowie schriftliche Unterlagen mit konspirativen Notizen bei sich.
Der Deutschen Botschaft in Paris stellte sich am 17. Oktober 1983 ein mutmaßliches RAF-Mitglied, das am selben Tag in die Bundesrepublik Deutschland zurückgebracht wurde.
Am 11. Oktober 1983 wurde vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf, unter starker Beachtung bei den Anhängern der RAF, die Hauptverhandlung gegen die angeklagten mutmaßlichen RAF-Mitglieder Adelheid SCHULZ und Rolf Clemens WAGNER eröffnet; beiden wird u. a. vorgeworfen, 1977 an dem Mord- und Entführungsfall Schleyer beteiligt gewesen zu sein.

Personen des Umfeldes der RAF sind offenbar in zunehmendem Maße bereit, selbst terroristische Gewalttaten zu verüben. Die Tatbekenntnisse zu folgenden terroristischen Anschlägen lassen vermuten, daß es sich bei den Tätern um militante Anhänger der RAF handelt:
  • 28.02.1983 Sprengstoffanschlag auf ein Gebäude in Düsseldorf, das etwa zur Hälfte von der Firma Standard-Elektronik Lorenz (SEL) angemietet ist.
  • 07.06.1983 Brandanschlag auf das Gebäude des Landgerichts Wuppertal.
  • 09.06.1983 Brandanschlag auf ein Kabellager der Firma Siemens in Bielefeld.
  • 30.06.1983 Brandanschlag auf das Gebäude der Justizvollzugsschule in Wuppertal.
  • 20.11.1983 Sprengstoffanschlag auf das Dienstgebäude 11 des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf sowie versuchter Sprengstoffanschlag auf das Gebäude der Firma Honeywell-Bull in Düsseldorf.
Daneben haben Personen des RAF-Umfeldes auf Veranstaltungen sowie durch die Verbreitung von Schriften, deren ständige Forderung - insbesondere auch nach den Krawallen in Krefeld - die "Zusammenlegung der Gefangenen aus der RAF und dem antiimperialistischen Widerstand" ist, versucht, die politischen Vorstellungen der RAF zu vermitteln.

Wichtige Anknüpfungspunkte ihrer Aktivitäten bildeten auch die NATO und in diesem Zusammenhang besonders das Thema Nachrüstung. Den RAF-Anhängern ist es jedoch nicht gelungen, Einfluß auf die Friedensbewegung zu gewinnen. Erfolglos blieb auch das Bestreben, zusammen mit militanten Autonomen und anderen gewaltbereiten Kräften eine gemeinsame "Antiimperialistische Front" im Sinne der von der RAF verfolgten Zielvorstellung aufzubauen.
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