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Bombenanschläge

Blutiger Mai '72 Paul Blomquist Clyde Bonner Ronald Woodward Charles Peck

Als Reaktion auf den fortdauernden Krieg in Vietnam beschloss die RAF, Anschläge auf amerikanische Ziele in Deutschland zu verüben. Am 11. Mai 1972 gegen 19.00 Uhr zerstören drei Rohrbomben das Eingangsportal und das Offizierskasino des V. US-Korps im IG-Farben-Haus in Frankfurt/Main. Bei diesem Anschlag gibt es 13 Verletzte und Oberstleutnant Paul Blomquist stirbt an einem Splitter im Hals.


»Für die Ausrottungsstrategen von Vietnam sollen Westdeutschland und West-Berlin kein sicheres Hinterland mehr sein. Sie müssen wissen, dass ihre Verbrechen am vietnamesischen Volk ihnen neue, erbitterte Feinde geschaffen haben, dass es für sie keinen Platz mehr geben wird in der Welt, an der sie vor den Angriffen revolutionärer Guerilla-Einheiten sicher sein können. «
aus dem Bekennerschreiben des "Kommando Petra Schelm"

Aber auch nicht-amerikanische Einrichtungen wurden Ziele von Anschlägen. Am 12. Mai 1972 detonierten kurz nach 12.15 Uhr zwei Rohrbomben in der Polizeidirektion Augsburg. Fünf Polizisten wurden schwer verletzt. Nur zwei Stunden später explodierte auch auf dem Parkplatz des Landeskriminalamtes München ein mit Sprengstoff beladener Wagen. 60 Autos wurden beschädigt und in sechs Stockwerken zerbarsten die Scheiben. Auch hier gibt es Verletzte.

Einige Tag später, am 15. Mai 1972 explodierte der Volkswagen des Bundesrichters Buddenberg. Am Steuer saß seine Frau, die jedoch überlebte.

Am 19. Mai 1972 gingen im Hamburger Axel-Springer-Haus mehrere Bomben hoch. Obwohl es zuvor mehrere Warnanrufe gegeben hatte, war das Gebäude nicht geräumt worden. Bilanz: 17 Verletzte.
Später distanzierte sich die RAF im gehe zu KapitelProzess von Stammheim von diesem Anschlag, da hier zu viele "Unschuldige" verletzt wurden.


»Springer ging lieber das Risiko ein, dass seine Arbeiter und Angestellten durch Bomben verletzt werden als das Risiko, ein paar Stunden Arbeitszeit, also Profit, durch Fehlalarm zu verlieren. Für die Kapitalisten ist Profit alles, sind die Menschen, die ihn schaffen, ein Dreck. - Wir sind zutiefst betroffen darüber, dass Arbeiter und Angestellte verletzt worden sind." «
Brief an verschiedene Zeitungen nach dem Anschlag unterschrieben mit "Kommando 2. Juni"

Den Abschluß dieser Anschlagsserie bildete der Angriff vom 24. Mai 1972 auf das Europa-Hauptquartier der US-Armee in Heidelberg. Gegen 18.00 Uhr explodierten zwei Autobomben vor dem Kasernenblock 28 und dem Casino, wobei die drei amerikanischen Soldaten Clyde Bonner, Ronald Woodward und Charles Peck ums Leben kamen, sowie fünf weitere GIs verletzt wurden.


»Die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland unterstützten die Sicherungskräfte bei der Fahndung nach den Bombenattentätern nicht, weil sie mit den Verbrechen des amerikanischen Imperialismus und ihrer Billigung durch die herrschende Klasse hier nichts zu tun haben wollen; weil sie Auschwitz, Dresden und Hamburg nicht vergessen haben; weil sie wissen, dass gegen die Massenmörder von Vietnam Bombenanschläge gerechtfertigt sind; weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass Demonstrationen und Worte gegen die Verbrecher des Imperialismus nichts nützen. «
aus dem Bekennerschreiben

Siehe auch:
Archiv:Anschlag auf das Hauptquartier der US-Army in Frankfurt/Main
Archiv:Anschläge in Augsburg und München
Archiv:Anschlag auf den BGH-Richter Buddenberg in Karlsruhe
Archiv:Sprengstoffanschlag auf das Springer-Hochhaus in Hamburg
Archiv:Bombenanschlag auf das Hauptquartier der US-Army in Europa in Heidelberg

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